Straßenbrücke, Überführung über die DB
Im Zuge des Neubaus der B28 im Neckartal zwischen Rottenburg und Tübingen wurde bei Tübingen-Weilheim, im Bereich der neuen Anschlussstelle nach Weilheim, die Überführung der neuen, umverlegten, nördlichen Ortszufahrt nach Tübingen-Weilheim über die eingleisige DB-Bahnstrecke Tübingen-Horb sowie einen Rad- und einen Wirtschaftsweg erforderlich.
Gleichzeitig ersetzt das neue Brückenbauwerk den bisher vorhandenen, ebenengleichen Bahnübergang. Die zweispurige Trasse der Ortszufahrt verläuft auf einem neuen, bis zu ca. 7,50 m hohen Straßendamm und quert die Bahntrasse der DB schiefwinklig.
Nachdem verschiedene Tragwerkslösungen für das Bauwerk geprüft wurden, fiel die Entscheidung auf das Konzept einer fugenlosen, zweifeldigen Rahmenbrücke. Durch die integrale Bauweise ohne Lager und Fahrbahnübergänge entstand eine sehr wartungsarme Brückenkonstruktion.
Aufgrund des gegenüber den Stützweiten (18,30 / 12,30 m) verhältnismäßig breiten Überbaus von 13,30 m, sowie der deutlichen Schiefwinkligkeit von ca. 45° war mit einer „tunnelartigen“ Situation umzugehen. Hierfür wurde eine parabelförmige gekrümmte Ansichtsgeometrie gewählt, die projektiv in Richtung der Bahnstrecke ausgerichtet wurde.
Die Brückenlänge beträgt in Gradientenrichtung 33,38 m, der lichte Abstand der Widerlagerwände beträgt 30,50 m. Der Überbauquerschnitt ist als plattenartiger Querschnitt mit seitlichen kurzen Kragarmstummeln ausgebildet. Während die Konstruktionshöhe des Überbaus in Brückenmitte annähernd konstant verläuft, nimmt diese zu den Widerlagern hin ständig zu. Die Voutungen folgen einer formgebenden Kontur, die sich vom Überbau, über die Widerlagerwände hinweg bis zu den Fundamentkörpern fortsetzt.
Die Zwischenunterstützung erfolgt durch eine 60 cm dicke Stahlbetonwandscheibe, die monolithisch an die Überbaukonstruktion anschließt.
Die Widerlager wurden als kastenartige Widerlager ausgebildet. Aufgrund der Höhe des Straßendammes ergaben sich relativ große Flügelwandflächen. Diese wurden in ihrer Ansichtsfläche durch die zurückgesetzten und gestaffelten Gabionenwände spürbar reduziert.