Sanierung Turmdachstuhl St. Lukas
Die Pfarrkirche St. Lukas – ein spätgotisches Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert – überragt die Gemeinde Tannhausen im Ostalbkreis mit ihrem weithin sichtbaren Kirchturm. Charakteristisch ist dessen Form: Während die zwei unteren Stockwerke auf quadratischer Fläche stehen, folgt darüber ein Aufbau mit achteckiger Grundrissform und umlaufendem Balkon, dem schlussendlich eine geschwungene Haube aus Kupfer aufsitzt. Für das Sichtmauerwerk wurde heimischer Stubensandstein verwendet. Als vor einigen Jahren der Dachstuhl des Kirchturms saniert wurde, galt es vor allem, die stark beschädigten Balkenköpfe der Deckenbalkenlage zu ersetzen.
Hierzu erstellte man zunächst in der Turmwand auf unterster Dachstuhlebene Nischen für neue Auflager aus Stahl. Entlang der Wandinnenseite verläuft heute ein polygonaler Auflagering aus L 200 x 100-Profilen. An den Seitenmitten des segmentierten Profils konnten weitere Decken-Stichbalken aufgelegt werden. Nachdem die statische Überprüfung ergeben hatte, dass die Deckenhauptbalken aufgrund einer Querschnittsschwächung durch Überblattung an den Kreuzungspunkten auch im sanierten Zustand nicht ausreichend tragfähig wären, entschied man sich für eine zusätzliche Verstärkung.
Auch rund vier Meter weiter oben, im Auflagerbereich auf Höhe der Mauerwerkskrone, bestand Handlungsbedarf. Zwar erschienen die Schäden auf den ersten Blick relativ gering – doch die Mauerlatte unter der Steinabdeckung war zumindest in Teilbereichen durch Fäule geschädigt. Um der schleichenden Gefahr entgegenzuwirken, ersetzte man die bisherigen Auflager ebenfalls durch einen stählernen Auflagerring. Diesmal wurde dafür ein segmentiertes U 200-Profil verwendet. Die Balkenköpfe, die vor der Sanierung eingemauert gewesen waren, weisen heute die geforderte Luftumspülung auf und werden darum wesentlich beständiger sein. Grundsätzlich konnte durch die Reparaturarbeiten und die neuen Auflager auf zwei Ebenen eine solide Grundlage für das weitere Bestehen des Kirchturms geschaffen werden.