Büro
Peter und Lochner
Beratende Ingenieure für Bauwesen
Das Ingenieurbüro für Bauwesen Peter und Lochner wurde im Jahr 1965 von Jörg Peter und Georg Lochner gegründet. Die Gründungspartner hatten an der Universität Stuttgart ihr Studium abgeschlossen und sich nach ihren anschließenden Tätigkeiten an der Universität für den gemeinsamen Schritt in die Selbständigkeit entschieden. Die damals herrschende Rezession in der Wirtschaft machte den Start nicht einfach. Eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des Büros bildete der Beginn der Planungen für die Zementindustrie im Jahr 1968 mit einem Projekt für ein Silo in Mainz-Weisenau. Das Themengebiet der Planung von großen Behältern im Industriebau sollte sich zu einem maßgebenden Tätigkeitsfeld des Büros entwickeln. Gleichzeitig besteht bis heute die Spezialität des Büros in seiner Diversität unterschiedlichster Projekte.
Die Bandbreite der Projekte des jungen Büros entwickelte sich in den folgenden Jahren rasch weiter von der Begutachtung und Sanierung historischer Bauten bis hin zu zu anspruchsvollen Hochbau-Projekten und ersten Brückenprojekten. Mit dem Erfolg bei dem hochkarätig besetzten Wettbewerb für die Wieslauftalbrücke in Schorndorf, entschieden im Jahr 1989, etablierte sich das Büro im Bereich des Brückenbaus. Weiterhin umfassten die Projekte Industrieanlagen, Silos und Lager, Projekte im Tiefbau sowie Türme. Das Büro entwickelte sich damit in den Folgejahren zu einem klassischen Ingenieurbüro für Bauwesen, das eine große Bandbreite an Projekten begleitet und entwickelt.
Mit den Planungen für den Neubau eines Silos in Nizza / Frankreich ging im Jahr 1972 der erste Auftrag aus dem Ausland ein. Gefolgt von einem Projekt in Mason City, USA, im Jahr 1979 sollten zahlreiche weitere Auslands-Projekte in diesem Bereich folgen. Heute umfassen die Projekte des Büros im Bereich der Silos, Lager, Tanks und Industrieanlagen fast den gesamten Globus.
Bürogeschichte
Die Gründungspartner erhielten im Jahr 1974 ihre Anerkennung als Prüfingenieur und brachten ihre Kompetenz darüber hinaus in unterschiedlichen Fachgremien und Verbänden ein. Im Jahr 1977 erschien die erste wissenschaftliche Publikation „J. Peter, G. Lochner: Zur Statik, Konstruktion und Ausführung eines Klinkerrundlagers – Hinweise für die Berechnung von Silowänden“, der zahlreiche weitere Publikationen folgen sollten und die modernste Entwicklungen begleiten würden, welche aufgrund neuartiger Mehrkomponenten-Baustoffe eine zunehmenden Komplexität im Silobau bedingte. Die Projekterfahrungen und die seitens des Büros begleiteten Untersuchungen kulminierten mit einem Beitrag in dem im Jahr 1988 erschienenen „Silo-Handbuch“. Ein Projekt-„Highlight“ im Gebiet des Industriebaus stellen die Neubauten für die Ofenlinie 8 im Zementwerk Lengerich dar. Diese Anlage verbindet unterschiedliche Bauten mit komplexen ingenieurtechnischen Randbedingungen hinsichtlich Geometrie und Beanspruchungen. Sie wurde aufgrund des enormen Bauvolumens und der exponierten Lage mit Unterstützung der Architekten Frank Jakob Bluth geplant. Das Ensemble von Becherwerksturm, Mehrkammersilo, Wärmetauscherturm und zahlreicher weiterer angegliederter Bauten wurde im Jahr 2002 mit einer Anerkennung im Rahmen der Verleihung des Ingenieurbaupreises ausgezeichnet. Einen weiteren Höhepunkt in den Planungen setzt das Silo der Schapfenmühle in Ulm. Die räumlichen Restriktionen, die hohen Lagerkapazitäten und komplexen Geometrien und Lastfälle machen dieses Getreidesilo einzigartig. Auch im Bereich der baulichen Umsetzung kommen moderne Methoden zum Einsatz, wie bei der Montage von Stahldächern auf Klinkerlager.
Brückenbau
Im Brückenbau hat sich das Büro nach dem ersten Wettbewerbserfolg zunehmend etabliert und damit eine Grundlage für die Kompetenz des Büros in diesem Bereich gebildet. Straßenbrücken ebenso wie kleine Fuß- und Radwegbrücken ergänzen seither den Projektkatalog des Büros. Nach dem Fall der Mauer gingen ab dem Jahr 1994 erste Aufträge der DEGES – Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und-bau GmbH – ein. Weitgespannte Straßenbrücken wie die 1 km lange Brücke über das Reichenbachtal und die Brücke über den Dultenaugraben wurden realisiert. Einen Höhepunkt im Brückenbau bildet die Auszeichnung mit dem damals erstmalig ausgelobten Deutschen Brückenbaupreises, Kategorie Fuß- und Radwegbrücken, für den La-Ferté-Steg in Stuttgart, eine Brücke in integraler Bauweise, im Jahr 2006. Weitere realisierte Brücken in Integralbauweise erweitern die Erfahrung des Büros in diesem Bereich.
Türme
Der Bau von Türmen als weitere Spezialität des Büros wurde durch einen im Jahr 1996 durch die DFS – Deutsche Flugsicherung – ausgeschriebenen Wettbewerb begründet. Gesucht war ein Konzept für verschiedene Flughafentower an mehreren Standorten, der sich durch einen gemeinsamen Wiedererkennungswert, eine „corporate identity“, auszeichnen sollte. Das Stuttgarter Architekturbüro Ondra und Heinzelmann mit statisch-konstruktiver Beratung des Büros Peter und Lochner konnte diesen Wettbewerb für sich entscheiden. Bis heute wurden markante Tower-Neubauten in Hannover, Leipzig, Düsseldorf, Berlin und Frankfurt unter gemeinsamer Planung dieser Büros realisiert. Diese Projekte zeigen anschaulich die erfolgreiche Zusammenarbeit von Architekten und Bauingenieuren, weiteren Fachingenieuren, ausführenden Firmen und einem engagierten Bauherren.
Hochbau
Im Bereich des Hochbaus unterstützen die Erfahrungen des Büros die Umsetzung verschiedenster Projekte sowohl in der Planung als auch in der Bautechnischen Prüfung. Dabei zeichnet sich in der Tätigkeit zum einen die steigenden Komplexität der Bauvorhaben ab: das Tragwerk eines Gebäudes verschmilzt zunehmend mit Architektur, Technischer Gebäudeausrüstung, Brandschutz, Fertigung und Montage und weiteren Aspekten. Darüberhinaus werden immer mehr Gebäude in schwierigen Umgebungen hinsichtlich Baugrund oder Beanspruchung und in zunehmend dreidimensional entwickelten Geometrien realisiert. All diese Entwicklungen begleitet das Büro mit den modernsten Werkzeugen in Entwurf, Analyse und Ausführungsplanung.
Die langjährig und umfassend erfahrenen Mitarbeiter Peter Bock, Dieter Lippold und Roland Wetzel erhielten 1999 bzw. 2000 die Anerkennung als Prüfingenieure für Baustatik und wurden zu Geschäftsführenden Gesellschaftern ernannt. Das Jahr 1999 markiert die Übergabe der Büroleitung in die folgende Generation. Martin Hertenstein und Christoph Wentz wurden als Gesellschafter mit Einzelprokura berufen. Im Jahr 2009 wurde Irmgard Lochner-Aldinger, seit 2007 Professorin für Tragwerkslehre im Studiengang Architektur der Hochschule Biberach, Gesellschafterin. Brückenbau, Hochbau, Historische Bauten, Industrieanlagen, Silos und Lager, Tiefbau und Türme sind bis heute weiterhin in der beruflichen Praxis des Büros präsent.