Fuß- und Radwegbrücke Schattengrund
Für den Geh- und Radverkehr sollte die vorhandene, marode Holzbrücke über den Schattengrund und die L 1187 durch einen robusten Neubau ersetzt werden. Dabei wurde die bisher steile Wegführung mit bis zu 8% Steigung in eine etwas komfortablere Trassierung mit 6,5% Steigung geändert, wobei kostengünstig die bisherige, tiefe Gründung in Talmitte sowie die Stützwand auf der Südseite beibehalten wurden und auch die vorhandene Gründung auf der Nordseite Wiederverwendung fand, um den Eingriff in die Natur neben der bestehenden großen Eiche zu minimieren.
Bei den Untersuchungen der möglichen und wirtschaftlichen Entwürfe ergaben sich aus den Vorschlägen und Besprechungen 8 Varianten und Untervarianten, aus denen die Variante als schlichter Stahlbetonbalken in integraler Bauweise ohne Lager und Übergangskonstruktion ausgewählt wurde. Aufgrund von Einsprüchen zum Naturschutz musste die Linienführung auf eine nur wenig gekrümmte Brücke geändert werden, um mit der neuen Variante 9 auf das Fällen von Bäumen am Waldrand zu verzichten. Wegen der nun geringen Krümmung muss zur Vermeidung zu großer Zwängungen aus Temperaturbeanspruchung und Schwinden aufgrund der großen Brückenlänge nun der Überbau vom Widerlagern auf der Nordseite durch eine Dehnfuge getrennt werden. Auf der Südseite (Seite Büsnau) wurde als Brückenabschluss die Kammerwand einschließlich der Flügel wiederverwendet, so dass hier kein Eingriff in die vorhandenen Geländeböschungen erfolgte.
Gegenüber den bisherigen massiven, 1,6 m hohen Holzträgern zeigt der neue Entwurf nun einen schlanken, nur 80 cm hohen Träger auf einer dünnen Rahmenstütze, der über eine Voutung aus dem südlichen, steilen Berghang herauswächst.
Für die im Grundriss mit Radius 670 m gebogene und 67,15 m lange Brücke ergibt sich nun eine konstante Steigung von 6,5% bei 3 m Gehwegbreite. Das matt gebürstete Edelstahlgeländer mit Seilnetzfüllung auf schlankem Gesims lässt einen ungehinderten Blick auf das Tal der Glems und den schilfumrahmten See zu.