Flughafen-Tower Düsseldorf
Mit seinen 85 Metern ist der Flughafentower in Düsseldorf der bislang höchste Turm der Deutschen Flugsicherung (DFS). Er entstand im Rahmen eines entwickelten Gestaltungskonzepts für Flugsicherungstürme, wonach bereits zwei Türme in Hannover und Leipzig realisiert wurden.
Die Konstruktion des Düsseldorfer Towers ähnelt den Vorgängerprojekten, etwa in der Verteilung der Lasten: Während einer der beiden am Turmkopf angebrachten Betriebsräume mittels einer leichten Stahlkonstruktion am Turmschaft hängt, stützt sich der zweite auf eine neben dem Schaft stehende Towerstütze. Die Fassade der achteckigen, zentrisch über der Turmachse angeordneten Towerkanzel ist selbsttragend und leitet die auf ihre Oberfläche einwirkenden Windlasten in die Stahlbetonbrüstung des Kanzelbodens ein. Die Kanzelstützen erhalten daher keine Windkräfte aus der Towerkanzelfassade.
Auch die zwei weiteren, später erstellten Flugsicherungstower in Frankfurt und Berlin, die mit 70 und 72 Metern Gesamthöhe niedriger ausfallen als der Düsseldorfer Turm, zeigen ihre Zugehörigkeit zur „Turmfamilie“ mit der typischen Formensprache. Auf den Turmschäften befinden sich allerdings Towerkanzeln mit 16-eckigen anstatt 8-eckigen Grundformen.
Kleine Unterschiede zum Düsseldorfer Turm weist auch das Tragsystem der Betriebsräume auf. Statt einer zusätzlichen Towerstütze wurden für die Lastabtragung der weit auskragenden Volumina Stahlkonstruktionen verwendet, die sich mit einem 45°-Winkel nach unten gegen den Turmschaft abstützen.
Besonders viel Beachtung muss beim Bau von Flugsicherungstürmen auch dem Wohlbefinden der Fluglotsen an ihrem Arbeitsplatz geschenkt werden. Gerade weil sie ihre hoch sensible Tätigkeit an oberster Stelle im Gebäude ausüben, muss dort eine Beeinträchtigung durch zu starkes Schwingungsverhalten des Turmes verhindert werden. Die Begrenzung der größten zulässigen Beschleunigung, unterhalb der die errechneten Werte der drei neuen Türme zu liegen hatten, basiert auf Untersuchungen im Bereich Hochhausbau in Nordamerika.
Bauherr: DFS Deutsche Flugsicherung, Frankfurt
Architekt: Ondra und Heinzelmann, Stuttgart