Sanierung Wildenbergkapelle
Die knapp 2000 Einwohner zählende Gemeinde Stödtlen liegt im Nordosten des Ostalbkreises zwischen den Städten Dinkelsbühl, Nördlingen und Ellwangen. Südöstlich der Ortschaft führt der Wildenbergweg hoch zur gleichnamigen Kreuzwegkapelle. Umfangreiche Rissschäden am aufgehenden Mauerwerk, verbunden mit einer zusätzlichen Schwächung der Wandkonstruktionen in den Fensterbereichen, machten 1995 eine grundlegende Sanierung des kleinen Kirchenbaus notwendig. Aus einem Baugrundgutachten ging hervor, dass die ca. 10,5 m lange und 6,5 m breite Kapelle auf einem Knollenmergelhang errichtet war, der bei entsprechendem Feuchtigkeitsgehalt dazu neigte, hangabwärts zu rutschen. Im Zusammenhang mit örtlich wechselnden Baugrundverhältnissen bzw. Verwurzelung des Bodens kam es zu ungleichen Bewegungen innerhalb eines Bereichs, die wiederum dem Bauwerk aufgezwungen wurden.
Eigens angelegte Schürfgruben zeigten zudem, dass der bindige Boden bei Austrocknung stark schwand, was im Wechselspiel mit Quellvorgängen zu weiteren Baugrundverformungen führen konnte. Es war daher dringend notwendig, die Gesamtsteifigkeit des Gebäudes so zu erhöhen, dass es die ständigen Bewegungen des Untergrunds weitgehend schadenfrei aufnehmen konnte. Dazu verstärkte man die vorhanden Sandsteinfundamente mit einem Stahlbetonträgerrost. Der 50 cm breite Gurt wurde umlaufend unter den Umfassungswänden der Kapelle sowie mit zwei durchs Gebäude geführten Querriegeln ausgebildet. Um eine möglichst gute Verzahnung des Betons mit den Bestandsfundamenten zu gewährleisten, wurden deren Oberflächen gereinigt, von losen Teilen befreit und die Fugen freigelegt.
Einzelne Sandsteine mussten zudem stellenweise durch Betonkonsolen ersetzt werden.
Anfang der 1980er-Jahre war ein neuer Betonboden in die Kapelle eingebracht worden, dessen Anschluss ans aufgehende Mauerwerk nun so weit ertüchtigt wurde, dass die Fuge zwischen Wand und Boden Druckkräfte übertragen konnte. Im Anschluss daran erfolgte eine konstruktive Sanierung des gesamten Mauerwerks mittels kraftschlüssigem Verpressen der vorhandenen Risse über deren gesamte Tiefe mit Traßkalkzement bzw. Feinzementen. Die beiden Chorlängswände wurden im Bereich der Fensterstürze mithilfe von Ankern an die Chorbogenwand angebunden.