Straßenbrücke im Zuge der B14

Winnenden, 2006
Brücke über die B14, Winnenden
Brücke über die B14, Winnenden
Brücke über die B14, Winnenden
Brücke über die B14, Winnenden
Brücke über die B14, Winnenden

Die Bundesstraße B14 führte früher mitten durch Winnenden, mit entsprechend großer Verkehrsbelastung in der nordöstlich von Stuttgart gelegenen Kreisstadt. Abhilfe schafft heute eine Ortsumfahrung, in deren Rahmen unter anderem die Anschlussstelle „Winnenden-Süd“ entstand. Die hierfür errichtete Brücke leitet die B14 heute über die zur Anschlussstelle gehörenden Zu- und Abfahrtsrampen.

Nachdem verschiedene Tragwerkslösungen wie Dreifeldbrücke oder Sprengwerkbrücke für das Bauwerk geprüft wurden, fiel die Entscheidung auf das Konzept einer Stabbogenbrücke, mit zurückgesetzten Widerlagern und einem Plattenüberbau. Eine Konstruktion, die in verschiedener Hinsicht überzeugt – etwa in puncto Kosten: Zwar fallen im Vergleich zur klassischen Dreifeldbrücke höhere Herstellungskosten für die Unterbauten an, doch diese werden durch die geringere Eigenlast des Tragwerks und die zu erwartenden, niedrigen Unterhalts­kosten ausgeglichen. Überzeugen kann das monolithisch erstellte Tragwerk auch durch seine Geometrie mit den kurzen Spannweiten, wodurch eine sehr hohe Steifigkeit erzeugt wird. Dass die Konstruktion dennoch filigran wirkt, liegt am „Verstecken“ der voluminösen Bauteile wie Fundamente, Widerlager und Druckriegel unter der Erde, wodurch das äußere Erscheinungsbild nicht nachteilig beeinflusst wird. Zudem wurden viele Konturen – wie etwa die Plattenunterkante – leicht gekrümmt ausgeführt, was der Brücke eine schwungvolle Bogenoptik verleiht.

Die schlank gehaltenen Bauteile sind nicht zuletzt der statischen Vorgabe zu verdanken, dass unter den ständigen Lasten im Tragwerk vorrangig Normalkräfte herrschen. Dort wo Biegezwänge durch Temperaturschwankungen, Schwinden und Kriechen auftreten können, wurden die Bauteildicken bewusst auf ein Minimum reduziert.

Die Unterteilung des gesamten Tragwerks in vier einzelne Stabbögen verstärkt die Leichtigkeit zusätzlich und ermöglicht interessante Einblicke in die Konstruktion. Gleichzeitig wird dadurch eine Tunnelatmosphäre vermieden, was bei einer Brückenbreite von immerhin rund 28 Metern ein wichtiger Gesichtspunkt ist.